Mein mittlerstes Zauberkind ist ein ziemlich ausgebuchtes Kind.
Freunde klingeln sich täglich die Finger wund. Manchmal kann er sich gar nicht entscheiden mit wem er zuerst spielt denn es gibt unter der Freundeschar 2 Kandidaten, die sich schon beim Erblicken gegenseitig die Augen auskratzen.
Mein Mittlerer steht meist hilflos und fast verzweifelt dabei und weiss sich nicht zu helfen.
Ich nenne sie mal Fritz und Franz, und diese haben schon eine ganze Menge Taschentücher aus unserem Haushalt zum Tränen- und Rotzwischen verwendet. Mir tun die zwei Zankhähne leid, aber da stimmt einfach die Chemie nicht.
Gestern Nachmittag kam es dann zu folgendem Szenario:
Fritz kam zu uns, um den Mittleren abzuholen. Gemeinsames spielen stand auf dem Plan. Das Wetter war super, der Spielplatz hier ums Eck.
Roller raus und weg waren sie.
Eine Stunde später ruft Franz bei uns an. Er möchte mit dem Mittleren spielen. Ich erklärte, dass er mit Fritz unterwegs sei.
Eine laute Schimpftriade seinerseits schallte in mein Ohr. Ich liess ihn erst mal ausschimpfen und erklärte ihm, dass er zwei Möglichkeiten hat. A) Er fährt zum Spielplatz und lässt die Fetzen fliegen, oder B) er kommt an einem anderen Tag zum spielen.
Ich empfahl ihm B 😉
Wie dem so sei hören die lieben Kleinen ja nicht auf uns doofe Erwachsene, also wird A in die Tat umgesetzt.
Nachdem die Keilerei dort seinen Höhepunkt erreicht hat, kam Fritz hier an, setzte sich vor unser Haus und popelte mit seinen kleinen Fingern zwischen den Bürgersteigsteinen das schwarze *kreisch* Moos raus.
Ich habe das erst mitbekommen, als ich mit dem großen und dem kleinsten Zauberkind Richtung Auto stiefelte, um Einkaufen zu fahren.
Der Liebste kam von der Arbeit und hatte eine Runde schnarchen auf der Couch bitter nötig.
Ich fragte den kleinen Fritz was er denn nun hier mache, und zückte schon mal ein Päckchen Zellstoff. Er murmelte etwas in den noch nicht vorhandenen Bart (er schreit sonst in einem Quietschton das es der ganze Ort mitbekommt!!) und ich deutete sein gemurmel so, dass es wohl Streit gab ( ach echt????)
Und der Mittlere ziemlich sauer war weil Fritz ihm ebenfalls was Böses an die Birne feuerte (hmhmhm)
Und Franz daraufhin den Vorschlag machte, zu ihm nach Hause ins sichere Kinderzimmer zu flüchten (soso).
Nun sind Franz und der Mittlere verschwunden und Fritz ganz allein.
Ich erklärte diesmal nix denn mir stand es gestern echt hier *zum Hals zeig*, jeden zweiten Tag die gleiche Gülle…..*nerv*
Tränen gab es diesmal nicht in meiner Anwesenheit und liess das Päckchen wieder verschwinden.
Ich fuhr los.
Eine gute Stunde später fuhr ich in unsere Strasse rein und Fritz hatte nun fleissig das schwarze Moos aus sämtlichen Ritzen gepopelt, nun war der Bürgersteig Moosfrei, doch das Fritzchen ganz verdreckt.
Er warte eisern auf den Mittleren!!! ertönte es, was ich durch geschlossene Autofenster und laufendem Motor hörte, denn er wolle noch mit ihm spielen.
Ich stieg aus und ging zum verdreckten Fritz, in die Hocke.
Leise und bestimmt erklärte ich, dass nach Erscheinen des Mittleren Abendessen, Bad gehen, aufräumen und vorlesen auf dem Plan steht und dann Schicht im Schacht ist. Ausserdem müsse er zur gleichen Zeit zu Hause sein.
Leise und bestimmt erklärte ich, dass nach Erscheinen des Mittleren Abendessen, Bad gehen, aufräumen und vorlesen auf dem Plan steht und dann Schicht im Schacht ist. Ausserdem müsse er zur gleichen Zeit zu Hause sein.
Langes Gesicht, aber er hockte weiter da. Und ich liess ihn hocken.
Als mein Mittlerer dann nach Hause kam, fragte ich ihn ob der Fritz immer noch vor dem Haus säße. Ja das würde er, aber er hätte ihm keinen Blick gewürdigt, denn O-TON:“ich habe auf die Kinderkacke keinen Bock mehr!!!!“.
sprachs und verschwand zum Händewaschen….
Irgendwie hatte ich mich in diesem Moment gehört 😉
Das ist so eine Art Standartspruch von mir….
Nunja, es wird so kommen, dass Fritz und Franz wohl heute wieder um die Gunst des Mittleren buhlen werden.
Alles Reden hatte und hat keinen Nutzen. Ich kann da nur weiter die Tröstzentrale spielen, denn manchmal tupfe ich auch die verheulten Augen vom Franz trocken…..
Die Muschelfrau 